pariertartsche

Pariertartsche

Die Idee zur Pariertartsche habe ich von Mark Oschenheim, allerdings war mir die Bauweise nicht stabil genug. Ich wollte lieber einen Holzkern benutzen. Nachdem ich in der Karfunkel gelesen hatte, wie eine große Setztartsche, die eine ähnliche Form hat wie die Pariertartsche, erfolgreich gebaut worden war, wollte ich das Verfahren auf den Bau der Pariertartsche anwenden.

Der Holzkern besteht aus drei Schichten Birken-Sperrholz, 3 mm dick, ganz einfach aus dem Baumarkt. Um dem Kern seine geschwungene Form geben zu können, wird das Sperrholz ordentlich gewässert, und dann über eine spezielle Form gebogen. Die Form hab ich ganz einfach hergestellt, indem ich ein Kantholz auf ein Holzbrett geschraubt und seine Kanten abgerundet habe. Zwei weitere Kanthölzer dienten als Gegenlager.
eingespannt Das Sperrholz auf die Form zu würgen, war eine ganz schöne Plackerei, ich kann nur die Anschaffung von ausreichend vielen, sehr großen und stabilen Schraubzwingen empfehlen. Und zu zweit geht es auch viel besser.
Nachdem das Holz erfolgreich in Form gebracht wurde, sollte man es einige Tage trocknen lassen. Sonst hält nachher der Leim nicht richtig.
Die trockenen Sperrholzschichten werden immer einseitig mit Leim bestrichen und wieder auf die Form gespannt. 24 Stunden später kann man den Kern von der Form nehmen, er behält die form dann von alleine.
Keine Angst, wenn die losen Sperrholzschichten sich wieder etwas entformen, nach dem Pressen mit dem Leim ist der Kern bombenstabil. Ich war selber überrascht. Wichtig ist nur genug Leim.


Schraube außen Vor allem anderen müssen jetzt Griff und Armgurt, wenn man einen haben möchte, angebracht werden.
Dazu nehme ich Schloßschrauben, in diesem Fall M6, und stecke sie von außen durch 6mm-bohrungen. Schloßschrauben haben den Vorteil, dass sie einen schönen, runden Kopf ohne Kanten und Verletzungsgefahr haben, und dass sie auf der Außenseite nicht von einem Schlüssel gehalten werden müssen. Auf die Art und Weise kann man sie auch nachziehen oder den Gurt etc. wechseln, wenn auf der Außenseite bereits der Schaumstoff drauf ist.


Griffgurt Ich empfehle, den Armgurt mit einer Schnalle zu versehen, dann kommt man auch mit weiten Ärmeln oder Armschienen besser rein. Als Griff kann man einfach einen Metall- oder Holzstreifen (ich nehme Alu) quer über die Höhlung legen. Die Schrauben auf die richtige Länge bringen, und mit Hutmuttern verschrauben. So können keine scharfen Kanten nach innen ragen.
Zusätzlich kann man eine Schildfessel anbringen, mit der man sich das gute Stück über die Schulter hängen kann.


Ecke Da man mit dem Schild in der Regel ja keinen Körperkontakt hat, sollte man festen Schaumstoff verwenden. Der hält länger, und man kommt nicht so doll auf den Kern durch. Er lässt sich meist auch besser „schnitzen“.
Die Ecken des Holzkerns sollten abgesägt oder abgerundet werden, damit sie nicht durchkommen können. Außen wird der Schild mit mindestens 20 mm Schaumstoff umgeben. Jetzt wird die gesamte Oberfläche mit einer Lage Schaumstoff versehen. Eine reicht meines Erachtens, wenn man zwei nimmt, wird der ganze Schild sehr klobig.


ungelatext Das Gesicht vorne kann jeder nach seinen eigenen Vorstellungen gestalten, ich hab es aus zwei Lagen Schaumstoff gemacht, damit es durch Wegnahme von Schaumstoff im „Gesicht“ plastischer wirkt. Die Nase hab ich auch extra aufgeklebt. Zum „Schnitzen“ verwende ich einen Brandmalkolben mit verschiedenen Spitzen. Ordentlich heiß muss er sein, damit das Ergebnis schön wird.
Zum Schluss wird das ganze noch mit einer schönen Schicht Latex überzogen, ich hab Gold genommen, mit viel Pigment. Wer will, kann es noch innen anmalen oder außen noch was raufmalen, dann ist das Ding eigentlich fertig.

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  • Zuletzt geändert: 31.05.2022 16:51
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